Entspannen und Arbeit

Wir sind es gewohnt, mit Gegensätzen zu leben, sie vielfältig zu erleben

Entweder wir arbeiten oder entspannen uns. Entweder vertrauen oder misstrauen. Entweder sich der Welt zuwenden oder sich abwenden. Entweder wachsen oder schrumpfen. Entweder nach vorne gehen oder rückwärts. Entweder etwas Angenehmes oder etwas Unangenehmes tun. Entweder gut sein oder schlecht. Entweder … oder.

Wie wäre es, die bekannten Gegensätze nicht nur auszubalancieren oder länger zu übertreiben? Viele Dinge im Leben können wir gelassener und gemäßigter angehen. Vieles, was bisher als gegensätzlich und unvereinbar angesehen worden ist, kann zu einer Synthese gebracht werden.

Synthese

Eine Synthese ist sehr viel mehr als nur eine gute Balance. Bezogen auf Arbeit und Entspannung kann man sich das augenblicklich klar machen. Eine gute Balance ist beispielsweise, dass man sich künftig nicht mehr überarbeitet und bis zur Erschöpfung schuftet, sondern auf regelmäßige Freizeit und Erholung achtet.

Eine Synthese zwischen Arbeit und Entspannung hingegen schafft etwas völlig Neues: Entspanntes Arbeiten. Kennen Sie nicht? Ich glaube doch. Nämlich, immer wenn etwas wirklich Freude macht! Ein schönes Projekt, die Vorbereitung einer Geburtstagsüberraschung, eine gut gelungene Präsentation, das Bestellen des Gartens im Frühling, die Vorfreude auf ein geputztes, duftendes Haus und die Freude, sich seinem Hobby hinzugeben.

„Ich freue mich aufs Büro!“ Das ist entspanntes Arbeiten „es schafft Freude aus sich selbst heraus. Das ist ein Tag voller Freude – eine Woche voller Freude.

Ganz neue Eigenschaften werden entstehen, wenn die Gegensätze zum einen Teil ausbalanciert werden, zum anderen Teil sich in echte Synthesen verwandeln, aus denen etwas Neues entsteht.

Leid und Rettung

Bisher war es förderlich, Erfahrungen zu machen, die leidvoll waren und die eigene Handlungsfähigkeit als eingeschränkt bis nicht vorhanden zu erleben. Mensch fühlt sich nicht in der Lage, aktiv zu werden und reagierte statt zu agieren. Die Erfahrung, die diese Haltung ergänzt und verstärkte, bestand darin, auf Rettung zu hoffen und die Verantwortung mehr oder weniger abzugeben.

Man  hoffte, dass der König die Ernährungslage im Lande verbessern würde, dass die Götter sich durch Opfer gnädig stimmen lassen mochten, dass ein Retter auf die Erde gesandt werden würde, dass die nächste Regierung es besser macht, dass Vater Staat die Rechnungen bezahlt, dass die Polizei die Bösen einkassiert … Machtlosigkeit ist die Konsequenz und die Verantwortung abgeben an der Tagesordnung.

Brav und angepasst sein, auf Lob und Hilfe hoffen, anstatt selber etwas zu tun. Oder zerstören, weil frustriert und zornig, wenn man nicht bekommt, was man braucht. Immer ein Gefälle zwischen „denen da oben“ und „uns hier unten“. Diese Unterschiede an Kompetenz, Wissen und Macht erinnert sehr an das Verhältnis zwischen Eltern und kleinen Kindern, die versorgt werden wollen und müssen und eben unterschiedlich gut oder schlecht versorgt werden.

Die Pubertät ist vorbei

Die Kindheit der Menschheit geht zu Ende (siehe Artikel: Die Pubertät ist endgültig vorbei) und um das Neue zu etablieren, braucht es eine Welt von Erwachsenen. Ein wahrhaftig Erwachsener braucht keine Machthierarchien mehr.  Er weiß, was er selbst bewirken kann, allein und zusammen mit Anderen, und er tut das im Vertrauen auf seine Kraft und auf sein Wissen.

Konkret kann das so aussehen: Wenn eine Regierung die Interessen der Bürger schlecht vertritt, wird sie abgewählt oder nicht wiedergewählt. Statt frustriert nicht mehr zur Wahl zu gehen und laut oder leise auf „die Idioten da oben“ zu schimpfen.

Wenn etwas schädlich, lebensfeindlich oder unbekömmlich ist, können wir uns Gedanken machen, wie der Missstand zu beheben ist und handelt danach. Fast jedes „Problem“ auf unserem Planeten lässt sich so lösen, mit mehr oder weniger Geduld, Vertrauen und Tatkraft.

Eine erwachsene Haltung

Eine erwachsene Haltung kann das und zweifelt nicht an ihren Fähigkeiten. Eine erwachsene Haltung benimmt sich auch verantwortungsbewusst gegenüber sich selbst, ihrer Umwelt und ihren Mitmenschen und Mitgeschöpfen. Eine erwachsene Haltung steht dafür gerade, wenn sie etwas „falsch“ gemacht hat. Eine erwachsene Haltung wird aus Fehlern klug. Eine erwachsene Haltung fragt, wenn sie etwas nicht weiß, und hilft, wenn sie gefragt wird und wenn sie kann. Eine erwachsene Haltung hofft nicht auf Hilfe von oben oder außen, sondern sie weiß, dass sie ihr Boot selber rudern muss, wenn sie auf eine schönere Insel will.

Dabei ist eine erwachsene Haltung aber keineswegs egoistisch, sondern fühlt sich mit allen Anderen verbunden. Eine erwachsene Haltung ist nicht gehorsam, sondern einfühlsam. Sie tut, was richtig ist, und nicht unbedingt das, was man von ihr erwartet. Sie kann beharrlich sein und auf ein Ziel hin arbeiten, auch wenn sie es nicht gleich morgen erreicht. Sie freut sich an Etappensiegen und freut sich ebenso, wenn andere „auf dem Treppchen stehen“. Eine erwachsene Haltung braucht erstaunlich wenig, freut sich aber über vieles. Sie kann auch mal Rückschläge einstecken und sieht darin Herausforderungen, mehr zu lernen und ein Ziel konsequenter anzugehen.

Ein Erwachsener im neuen Bewusstsein lebt wirklich sich selbst. Er ist eine vollständige, integrierte Persönlichkeit und kennt den Wert des Spiels. Er spielt gern „wenn es die Zeit des Spielens ist. Und er arbeitet ernsthaft, wenn es Zeit zum Arbeiten ist. Das ist überhaupt kein Widerspruch, sondern eine feine Balance und Integration verschiedener Aspekte einer Persönlichkeit, die alle gleichermaßen wichtig und richtig sind.

All das lässt eine erwachsene Haltung positiv, entspannt, zielstrebig, gelassen und äußerst sympathisch sein.

Wenn dann noch alte Wunden geheilt werden, dann steht dem gestandenen Erwachsenen nichts mehr im Wege und so kann eine andere Welt mit viel Freude aufbaut werden.

Was jetzt bereits gut tut, das ist bereits Teil des neuen Bewusstseins. Man erkennt es daran, dass es einem gut geht, wenn man handelt, dass es entspannt und tatkräftig zugleich ist und man Ziele, die einem wirklich gut tun, erkennt und erreicht. Zusammengebissene Zähne, verbissene Gesichtsausdrücke und geistiger sowie körperlicher Muskelkater gehören mit dieser Haltung der Vergangenheit ein.

Erdung

Eine gute Erdung ist sehr hilfreich. Sie macht selbstbewusst und wirkt heilsam jenseits jeder Analyse. Wer weiß, wer er ist und was er kann, hat keine Angst. Die Frequenzen der Angst und der Erdung sind miteinander unvereinbar. Man kann nicht gleichzeitig Angst haben und geerdet sein, das wäre so, als würde man versuchen, zugleich im Keller oder auf dem Dach eines Hauses zu sein.

Die Materie, Erde (Mater = Mutter) wurde während der bisherigen Erfahrungen oft gering achtete. Die Materie möchte geachtet werden, aber sie mag es nicht, wenn man an ihr klebt. Das wäre ja auch ein Beweis für mangelndes Vertrauen. Mutter Erde ist zuständig dafür, dass es mit der Materie klappt in unserem Leben. Sie hilft uns, wenn wir Kontakt zu ihr pflegen.

Mutter Erde freut sich, wenn wir in unserer Kraft sind und wir ein gutes Leben erschaffen; gut für uns selbst und für diejenigen um uns herum. Das macht dann keine Mühe mehr, sondern Freude.

Eine ausgebildete Erdung als solche schafft viel Vertrauen und Wissen schafft davon noch mehr. Deshalb ist es im größeren Sinne „gutes“ Wissen zu erwerben und auch selber zu denken. Je mehr wir über die Dinge wissen, die jetzt geschehen, desto besser können wir damit umgehen und wir erkennen, dass eine geniale Logistik dahinter steckt, der man sich anvertrauen kann.

(Fortsetzung folgt: Wissen und Macht)

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2 Antworten zu Entspannen und Arbeit

  1. Pingback:Sabine Mühlisch » Blog Archive » Macht und Wissen

  2. Sabine Schmidt sagt:

    Wissen ist das Neue, was man verstanden hat, gelernt und begeistert annimmt. Idealerweise Erkenntnisse, die man weitertragen und weiterentwickeln möchte. – Ich hatte viel Spaß und Freude beim Lesen Ihrer neuen Artikel. Der Zusammenhang zwischen Pioniere, erwachsener Haltung (Selbstverantwortung) und Mutter Erde hat mich fasziniert. – Danke Ihnen dafür!

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