“Alles im Griff” – Der heilige(nde) Geist im Management

Griff

Folgendes Interview führte Stéphane Etrillard, Management Institute SECS, Düsseldorf mit Sabine Mühlisch | KörperSprache & UnternehmensKörper, Köln
„Frau Mühlisch, Sie stellen gewagte Analogien vom menschlichen Körper, seiner Körpersprache als Ausdruck des Geistes und den von diesen Menschen gebildeten Unternehmenskörpern auf. Was hat Geist mit Managern und Unternehmen zu tun?“

Manager sehen sich gottgleich: unfehlbar, omnipotent und genial in ihren meist pseudo-kreativen Kapriolen und ihrem immerwährenden, dynamischen Leistungswillen – bis zum Burn-out oder Herzinfarkt!

Sie haben ja anscheinend alles im Griff, sind machtvoll und bestimmen, was, wann, wie geschieht – frei nach dem Motto „Mein Wille geschehe”.
Die derzeitigen Ergebnisse für einzelne Unternehmen, Branchen und letztlich für die gesamte Volkswirtschaft zeigen ein deutlich entgegengesetztes Bild.

Verloren ist der Kontakt, Respekt und auch die Demut vor größeren, universalen Zusammenhängen. Stattdessen erleben wir Hoch- und Übermut, Verneinung und Verleugnung von kosmischen, bio(lebens)logischen und vitalen übergeordneten Energien. Bloß keine Abhängigkeiten von höheren, oft nicht fassbaren Kräften.

Und so wird das Leben in großen Teilen abgelehnt, (Schein)Unabhängigkeit von natürlichen Rhythmen des Werdens, Seins, Vergehens wird erschaffen, die auf Dauer keinen wahrhaftigen Bestand haben (kann).

„Aber Manager werden doch fürstlich dafür bezahlt, alles im Griff“ zu haben?“

Alles im Griff haben! Schauen Sie einmal, wie diese geistige Haltung die Hände in eine Dauerkrallenhaltung bringen! Hände stehen für den geistigen Aus(sen)druck unserer Handlungen. Allzeit handlungsbereit, alles im Griff und unter Kontrolle. Und das ist ein Trugschluss mit fatalen Folgen für die Menschen/Manager und unsere gesamte Mitwelt. Wir können unser Leben nur lenken, eingebunden im Verständnis der höher wirkenden Systeme, und das auch nur, wenn wir zumindest eine Hand dafür frei und geöffnet haben.

Das derzeitige geistige und HandlungsKonzept wird aus Mangeldenken hervorgerufen. „Sparen, den Gürtel enger schnallen, Opfer bringen” gepaart mit „Vertrieb puschen und (blinden) Aktionismus entwickeln” lauten die Devisen aller Orten. „Es ist nicht genug für alle da” ist die Überzeugung.

Der Geist der Angst regiert! Und Angst (lat. angustus) bedeutet Enge, ruft Aggression hervor – um eigentlich auf neue, unbekannte Gebiete vorzustoßen. (lat. aggredi= herangehen, durchstoßen, auf neues Gebiet vordringen). Nur leider blockieren wir mit unserer derzeitigen Angst alle natürlichen Intelligenzen, statt sie sinnvoll zu nutzen. Kreative, emotionale, intuitive und spirituelle Intelligenzen werden verdrängt, unterdrückt und ausgeschaltet. Allein die rationale Intelligenz darf herrschen.

Schauen Sie sich die (Ver)Körper(ungen) dessen an: Einseitigkeit im Standpunkt (nur die rechte, rationale Seite wird belastet), die linke, emotionale, intuitive (Körper)Seite bekommt kein Gewicht, die linken Hände verschwinden am liebsten in Taschen! „Was nicht da ist, kann nicht sein.”

In (zu) vielen Unternehmen wird also ein Geist des Mangels und der Angst praktiziert. Von Spiritualität wollen eben diese Menschen/Manager jedoch nichts wissen. Dieses Thema wird eher mit „Humbug, Esogeschwätz, Blödsinn” abgetan. Dabei bedeutet Geist nichts anderes als Spirit. Und da wir geistige Wesen sind, die gerade eine körperlich, materielle Erfahrung in einer selbst geschaffenen Realität machen, können wir unserem Geist/Spirit nicht entrinnen. Er ist immer dabei, wir sind Geist! Alles, was wir denken und tun, ist Aus(sen)druck unserer (jeweiligen) Geisteshaltung. Wir können nicht nicht spirituell sein (frei nach Watzlawicks „Wir können nicht nicht kommunizieren”).
„Was ist die Alternative zu Angst und Mangel?“

Der (Lebens)Geist, das universale Göttliche in uns drückt sich in Fülle aus! Die Schöpfung kennt nur dieses Prinzip. Lassen wir uns in unserem Denken und Handeln von Fülle leiten, wird der materielle Aus(sen)druck auch Fülle sein. So wie Angst und Mangeldenken- und handeln zu Schließungen von Unternehmen, Entlassungen, Arbeitslosigkeit, steigende Kosten, Zusammenbruch von sozialen und politischen Systemen führen, erschafft Denken und Handeln in Fülle erfüllte, menschliche Ergebnisse in allen (Lebens)Bereichen.

Die momentane Krise (=Chance) sollte genutzt werden, um wirklich Neues zu denken, Altes zu hinterfragen. Denn wenn etwas nicht mehr funktioniert, brauchen wir keine Re-Formen sondern neue Formen. Und diese entspringen einem neuen Geist, einem biologischen und damit lebensbejahenden, allumfassenden Denken und Handeln.

„Fülle beim Menschen sieht man oft in Übergewicht. Ist das gemeint?“

Körperliches (Über)Gewicht ersetzt echtes Wichtig-Sein; die gespeicherte (Leibes)Fülle ist eine Reaktion des Körpers auf Mangeldenken und Gier: „Ich bekomme nicht genug”, „Ich kann nicht genug bekommen”. Menschen, die in Balance, in ihrer Mitte sind, leben aus der Fülle aller ihrer Intelligenzen. Sie sind nicht nur gesund und haben einen Körper, der Reife statt Überfluss verkörpert, sondern haben auch eine ausgeglichene geistige wie körperliche Haltung, strahlen natürliches Charisma aus und handeln weise. Sie sind vollkommen, da sie alle Gegensatzpole integriert haben und nichts verdrängen, verurteilen noch bemängeln. Sie lieben sich selbst.

„Und wie sieht es mit der (Menschen-)Liebe in Unternehmen aus? Gefühlsduselei ist doch gerade im Management verpönt?“

Alles wird bewertet, ver- und beurteilt. Nur noch Zahlen, Fakten, Funktionen, Renditen, Bilanzen zählen. Dabei sind Zahlen das Ergebnis von menschlichem Handeln! Eine Reduktion von Menschen in Unternehmen auf ein belastendes Minimum führt zu minimalen, belastenden Ergebnissen. Wundert es Sie da, wenn auch die Produkte, die aus solchen Unternehmen entstehen, am ganzen Menschen vorbeigehen und uns nicht wirklich berühren? Wir haben vergessen, dass Menschen Unternehmen bilden, die für Menschen Produkte herstellen.

Erst der ganze Mensch, mit all seinen Intelligenzen und Potentialen, ist in der Lage, schöpferisch im Einklang mit der Mitwelt und den kosmischen Gesetzen sinnerfüllt zu leben.

Dazu bedarf es der Verabschiedung von einem mechanistischen und der Zuwendung zu einem spirituellen (geistigen), allumfassenden Weltbild. Sowohl in der Quantenphysik als auch in kleinen Teilen der Biomedizin und anderen Bereichen der Naturwissenschaft liegen bereits anerkannte Beweise vor, dass wir mehr sind als Materie. Was materiell, körperlich in Erscheinung tritt, ist die Erscheinung. Alles hat einen geistigen Urgrund aus dem wir mit jedem Gedanken schöpfen und er-schaffen. Gedanken, aus Liebe geboren, erschaffen liebe-volle, im Einklang mit dem Kosmos stehende Taten, Unternehmen und Produkte.

Liebe ist eine kosmische Energie und der Schlüssel zu einer neuen Dimension unseres Daseins. Liebe, die anerkennt und akzeptiert was IST. Sie integriert, was schon immer zusammengehört. Nur leider fehlt uns dazu (noch) das verbreitete Bewusstsein. So wie die Dinge zurzeit stehen, gilt es diesen Bewusstweinssprung zu wagen. Erst eine aufrechte Form (der Körper, das Unternehmen, das Produkt) kann aufrichtig, integer sein. Alle Teile, ob Arme und Füße am Körper, oder Controlling- und Entwicklungsabteilung in Unternehmen, müssen sich als Ganzes verstehen und am Gesamten beteiligt sein.

Trennung war und ist eine Illusion. Der Geist der Einheit, verkörpert in Personen wie im Management und in Unternehmen sowie das Maß der Liebesfähigkeit für uns selbst wird unsere Zukunft gestalten und ein Garant für Erfolg.

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