Spannung und Entspannung liefern für unsere Körper und dessen KörperSprache eine natürliche Balance für endlose Energie – wenn wir angemessen atmen! Der Atem ist unsere vitalste Energiequelle, denn über den Atemvorgang wird unser Körper biologisch mit Energie versorgt. Auf der geistigen und psychischen Ebene ist der Atem Träger von Lebensenergie (Prana / Chi). Durch das Ein und Aus der Atembewegung sind wir mit dem Rhythmus, dem Pulsieren des Lebens, verbunden. In der Art und Weise, wie wir den Strom des Lebens in uns aufnehmen und wieder loslassen, spiegeln sich viele unserer Gedanken, Gefühle, KörperSprache und Einstellungen zum Leben.
Indem wir anders atmen, leben wir anders. Über den Atem können wir unsere Emotionen beeinflussen: Oft entstehen Atemstörungen durch unterdrückte Gefühle, durch Unterdrückung von ursprünglichen Lebensprozessen in uns selbst. Je freier wir atmen, desto freier sind wir in unseren Gefühlen, der KörperSprache und unserem Handeln.
Körperliche Veränderung unseres natürlichen Atems
Viele Menschen verlernen das natürliche Atmen, auf Grund der Bedingungen (Konditionierungen) und Einstellungen (Glaubenssätzen) mit denen sie aufwachsen. Wenn wir den Atem anhalten oder sehr flach atmen, nehmen wir unsere Gefühle nicht mehr so deutlich wahr. Im Laufe der Zeit wird es allmählich zu unserer festen Gewohnheit, nicht zu weinen und nicht wütend zu werden. Wir lernten schon als Kinder, die Kontrolle zu behalten.
Oft zählt Traurigkeit zu den unerwünschten Gefühlen; manchmal ist es Wut, manchmal Lust, die unterdrückt wird. Unterdrückung bzw. Abwertung bedeutet das Eingreifen in die ursprüngliche Einheit von Körper, Atem / Seele und Geist. So wird im Körper, durch die KörperSprache ausgedrückt, eine erhöhte Spannung aufgebaut, Verhärtungen entstehen, die Atmung kommt ins Stocken.
Parallel zur Entwicklung einer psychischen Struktur in jedem von uns, entwickelt sich entsprechend unserer Atem-Muster eine individuelle Körperstruktur und KörperSprache. Zur Verdeutlichung: Bei einer Körperhaltung mit vorgezogenen Schultern und rundem Rücken ist wenig Platz im Brustkorb für die Einatmung. Eine ungünstige Voraussetzung um Gefühle von Stärke, Sicherheit oder Mut aus- und erleben zu können.
Ihr Körper lügt nicht, und die verdrängten Teile / Gefühle des Selbst machen sich irgendwann durch schmerzende oder erkrankende Körperbereiche, durch Gefühlsausbrüche, die zum Zusammenbruch führen oder durch Lebenskrisen bemerkbar.
KörperSprache und Stress: Energieverlust
Abwertung, Unterdrückung und Widerstand bewirken beim Energie- und Atemstrom im Körper Störungen und Hindernisse, die sich in verschiedenen Formen von Atemhemmungen niederschlagen. Sie beeinträchtigen Ihre Wahrnehmung der aktuellen Situation und begrenzen die vorhandenen Möglichkeiten, damit angemessen umzugehen.
Durch die bewusste Verbindung der Einatmung mit der Ausatmung – in einem entspannten Rhythmus – werden solche Atemhemmungen wahrnehmbar. Dieses verbundene, kreisförmige Atmen lenkt die eigene Aufmerksamkeit vollständig auf die Gegenwart in unserem Körper und hilft Ihnen, mit dem Bewusstsein ganz in der Gegenwart und im Körper anwesend zu sein (Hier und Jetzt!).
Integration durch bewusste KörperSprache
Damit entsteht ein Kontakt mit unserem körperlichen Gefühl und den damit verbundenen Gedanken und Emotionen. Der verbundene Atem bringt das hervor, was gerade ist und macht es uns bewusst. Jede Einzelheit im Körper wahrzunehmen und dabei vollkommen entspannt zu sein, bedeutet, JA zu sagen zu dem, was ist und es urteilsfrei anzunehmen.
Dieses Annehmen ist ein aktiver, innerer Vorgang. Sie hören auf, etwas abzuwerten oder überhaupt zu bewerten! So entsteht Integration. Durch die bewusste Aufmerksamkeit auf die Atmung und Entspannung im gesamten Körper identifizieren wir uns nicht mehr mit den vorbeikommenden Gedanken und Gefühlen. Wir beobachten uns selbst aus der Perspektive ‚außerhalb’.
Die Kraft (Energie), die mit den Urteilen und Emotionen blockiert war, wird wieder freigesetzt. Dadurch entstehen für die jetzige Lebenssituation angemessene Wahlmöglichkeiten und unterstützende KörperSprache – ohne Stress!
Es sind keine anderen Ergebnisse zu erwarten, wenn man die Dinge immer wieder auf dieselbe Art und Weise tut. Raus aus dem alten Trott, aus den alten Schuhen! Und dazu reicht es schon, jeden Tag eine winzige Kleinigkeit zu verändern. Nicht beim Partner! Nicht beim Chef! Bei sich Selbst.
Also: Atmen Sie JETZT ein paar Minuten bewusst ein und aus. Und erst recht, wenn es das nächste Mal wieder einmal kritisch für Sie wird!
Energiesteuerung der Umgebung mit KörperSprache
Sie können Ihre KörperEnergie und damit Ihre Gelassenheit steuern. In einer hektischen, aufgeregten oder auch aggressiven Situation können Sie dies auch und gerade für Ihre Umgebung tun.
Zum Beispiel werden Sie – zu Unrecht – beschuldigt, Unterlagen nicht abgegeben/zurückgegeben zu haben. Klar, dass Sie automatisch dazu neigen in die sprachliche Verteidigung gehen. Stopp! Bevor Sie irgendetwas sagen,
- stehen Sie bitte auf,
- nehmen eine objektive gerade Haltung ein (besonders auf das angemessenen Maß Ihres Standpunktes achten!),
- lassen die Arme hängen, aktiv atmen und
- schauen Ihr Gegenüber ganz leicht lächelnd in die Augen.
- Halten Sie dies ein paar Atemzüge aus.
- Erst wenn Sie merken, dass die Spannung Ihres Gegenübers weicht – und das wird sie tun! – geben Sie Empathie, indem Sie z.B. die
- Frage stellen: „Sie sind sehr aufgeregt, weil Sie die Unterlagen dringen brauchen? Wollen wir noch einmal gemeinsam im Fach nachschauen …?“
Trauen Sie sich es auszuprobieren – es wirkt Wunder!